Das „Lager Messel“ und die Zwangsarbeit in der Grube Messel

Am Dienstag, den 08. Oktober 2024 laden wir um 19:00 Uhr zum zweiten Teil der Vorträge ein, die Norbert Wendel aus Messel zum Thema „Die Grube Messel im Dritten Reich“ historisch aufgearbeitet hat. Die Veranstaltung findet im Stadtheim der Naturfreunde in der Darmstraße 4a statt.

Ende der 1920er-Jahre gehörten Mineralölfabrik und die Grube zum gigantischen „IG-Farben“-Konzern. Messler Rohnaphta veredelt man in unterschiedlichen Konzernwerken zu „kriegswichtigen“ Treibstoffen. Die Fabrik wurde ein „NS-Musterbetrieb“. Eigene Meinungen wurden gefährlich. Zeitweise gab es im Werk sogar eine eigene „Polizeistation“…

Wie keine andere Firma war „IG-Farbenindustrie AG“ mit den Nazis verbandelt – der Konzern stand für die Versklavung Hunderttausender aus ganz Europa. Auch in Messel steigerte man mit über dreihundert „Fremdarbeitern“ den Profit. Auf dem Werksgelände entstand das „Lager Messel“ für „Zwangsarbeiter“. „Fremdvölkische Untermenschen“ vegetierten in den stacheldrahtumzäunten Baracken des sogenannten „Russenlagers“ – hier waren, unter erbärmlichsten Bedingungen, hunderte junge Frauen aus Osteuropa eingepfercht. Wer nicht mehr konnte, kam ins KZ.

Gegen Kriegsende bombardierten die Alliierten die Fabrik. Die US-Armee beschlagnahmte alle Werke der IG Farben und stellte die Verantwortlichen vor Gericht.

Jahrzehntelang wurde das Thema Zwangsarbeit und das der Arbeitslager totgeschwiegen.


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